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Nahrhafte Landschaft
Heute kennen wir kaum die Vielfalt nutzbarer Wildkräuter bzw. die Standorte ihres Vorkommens. Ebenso ist das in der Bevölkerung überlieferte Heilkräuterwissen verloren gegangen. Die bornierten Betrachtung der Landschaft schafft eine Abstinenz vom Gebrauch. Wir tun uns deshalb im Lernen der Pflanzen, der Vegetationskunde und im Landschaftlesen so schwer, weil wir vom praktischen Gebrauch keine Ahnung mehr haben. Durch das Erkennen der Nutzungsmöglichkeiten kommen wir den Pflanzen (der Natur und uns selber) näher und bleibt das praktische Wissen zum Überleben mit und in der Natur erhalten.
Ziele:
Im Wechsel zwischen Theorie und Praxis entsteht eine dynamische Lebendigkeit im Vermitteln von Wissen.
A) Kräuterkundlicher Teil:
Beim Seminar sollen die wichtigsten Nutzungsoptionen wildwachsender Kräuter für die Verwendung in der Medizin und Küche erläutert werden, welche Vorort vorhanden sind und als Anschauungsmaterial dienen. Die Wildgemüseküche behilft sich der Vielfalt der Natur-Aromen und heilenden Wirkstoffe. Oder anders formuliert: Gute KöchInnen waren auch immer gute MedizinerInnen. Gemeinsam werden wir an Pflanzen-Beispielen die Nahrhaftigkeit der Landschaft im Umkreis des Veranstaltungsortes unter verschiedenen Aspekten darstellen: Gebrauchswissen, Küche, Verarbeitung, Volksmedizin und Erfahrungsheilkunde, usw.
B) Landschaftskundlicher Teil:
Natürliche Gegebenheiten, die historische Entwicklung und die verschiedenen Formen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung prägen unsere Kulturlandschaft. Dementsprechend sind in der Landschaft unterschiedlichste Nutzungsgeschichten verborgen. Diese Vielfalt erschließt sich aber nicht auf den ersten Blick: Das Lesen der Landschaft will gelernt sein. In diesem Teil des Seminars werden im Rahmen einer Wanderung die unterschiedlichen Nutzungsweisen und deren Einflüsse auf die Vielfalt der Vegetation und somit auch auf den Lebensraum des Menschen näher gebracht. Bezüge zu den Landnutzungsgeschichten werden dabei ebenso erläutert wie die ökologischen Zusammenhänge. Anhand lokaler Beispiele der Vegetation werden die menschlichen Einflüsse und ihre Auswirkungen auf das Landschaftsgefüge erklärt (z.B. Intensivierungen, Extensivierungen und Verbrachungen). Bei extremer Bewirtschaftung wie auch bei Nutzungsauflassung der Standorte verschwinden beispielsweise viele Arten, die durch wuchsstärkere Arten verdrängt werden. Die Menschen verlieren dadurch wichtige Hilfsmittel zum subsistenten Leben.
Inhalte:
- Landschaftsansprache – was findet man an welchen Standorten
- Vorkommen, Standorte und Standortsbeeinflussung
- Die Nahrhafte Landschaft des Seminarortes: Wiesen, Weiden, Säume, Aubereiche, Hecken, Wälder.
- Allgemeine Grundzüge der Verwendung von Kräutern in der Küche
- Besprechung vorhandener Nutzkräuter im Gelände
- Erfahrungen mit Geschmäckern und Verwendungs- und Bevorratungsmöglichkeiten in der Küche
- Konkrete Beschäftigung mit Kräutern, ihre Heilwirksamkeit und früheren Gebräuche
Weitere andere Gebrauchsgeschichten um die Nutzbarkeit der Landschaft Landschaftsrundgänge und -erkundungen zur Landschafts- und Vegetationskunde “Landschaft lesen lernen” durch den Vergleich der Fälle.
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